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„Drum the Bull“-Star Grubinger gibt beim Österreich-GP den Takt vor

Ein musikalisches Highlight wird es am Sonntag vor dem Rennstart geben, wenn der international gefeierte Perkussionist Martin Grubinger mit seiner Band die österreichische Bundeshymne am Spielberg erklingen lässt.

Ein musikalisches Highlight wird es am Sonntag vor dem Rennstart geben, wenn der international gefeierte Perkussionist Martin Grubinger mit seiner Band die österreichische Bundeshymne am Spielberg erklingen lässt.

Martin Grubinger: „Wir spielen die Bundeshymne als euphorische Rock-Show“

Kann man mit der österreichischen Bundeshymne die Fans begeistern? Martin Grubinger kann das! Er ist einer der weltbesten Drummer und seine Instrumental-Version soll beim Österreich GP am Spielberg auf der Start-Ziel-Geraden und auf den Tribünen richtig „einschlagen“ – mit Speed, mit Kraft und etwas Radikalität. Sein Versprechen: „Wir leben uns da voll aus!“

Wir haben mit Martin Grubinger darüber gesprochen, wie man Tradition und Formel 1 unter einen Hut bringt und wem er den Sieg am Red Bull Ring gönnt.

Du hast für den Großen Preis von Österreich die Bundeshymne neu interpretiert. Was dürfen die Fans erwarten?

Eine instrumentale Interpretation der Bundeshymne, bei der wir uns von Jimi Hendrix und seiner Version der US-Hymne inspirieren haben lassen. Wir spielen in klassischer Rockband-Besetzung mit zwei E-Gitarren, einem E-Bass, einem Drum-Set plus sieben Trommler. Nach dem uns die FIA 1:45 Minuten Zeit gegeben hat und die österreichische Bundeshymne nur eine Minute lang ist, haben wir ein bisschen Spielraum, um etwas Eigenes einzubringen. Es wird eine Rock-Performance und sicher eine ganz andere Interpretation unserer Hymne.

Was bedeutet „etwas Eigenes einbringen“ im Zusammenhang mit der Bundeshymne? Das klingt verwegen…

Wir könnten die Bundeshymne ganz klassisch spielen, sie ist ein wunderschönes Werk und klingt auch wunderbar. Aber nach 18 Monaten gibt es endlich wieder ein volles Haus in der Formel 1, zehntausende Fans feiern an der Strecke und es wird ein echtes Aufatmen zu spüren sein. Da haben wir uns gesagt: „Dazu passt eine Rock-Show!“ Die Bundeshymne soll auf der Start-Ziel-Gerade und auf den Tribünen richtig einschlagen. Wir leben uns da voll aus.

Du willst mit deinen Kompositionen immer auch Geschichten erzählen. Geht das auch bei der Bundeshymne?

Absolut. Ich bin überzeugt, dass unsere Interpretation sehr viel über Österreich, die Steiermark und die Region aussagt. Die Tradition ist da, es bleibt ja unsere österreichische Bundeshymne, gleichzeitig hat unsere Version einen Anstrich, der in die Zukunft weist, sie hat Speed, sie hat Kraft und in dem Sinn auch etwas Radikales. Das vereint sich wunderbar mit der Formel 1.

Du spielst am Sonntag vor einer ziemlich beeindruckenden Kulisse. Bist du nervös?

Nein, im Gegenteil: Wir freuen uns total darauf. Es wird ein wunderbarer Moment, in dem wir die Musik mit der Formel 1 und der Rennstrecke zusammenzubringen. Wir haben das Ding drauf, wir werden es perfekt spielen. Es gibt also keinen Grund für Nervosität.

Das klingt ein bisschen so, als ob du jetzt schon Gänsehaut hättest…

Ja, weil ich ein totaler Formel 1-Fan bin. Bei der Generalprobe habe ich in den Boxen erlebt, wie alles auf Limit getrimmt wird, ich habe den abgeriebenen Gummi gesehen und die Fans in jeder Kurve feiern gehört… es wird ein tolles Erlebnis und für mich auf jeden Fall ein ganz besonderer Moment. Unsere euphorische Interpretation der Bundeshymne wird hier sehr gut passen.

Gibt es bei euch so etwas wie ein „Warm up“ am Sonntag?

Klar, so wie die Formel 1-Teams ihre Autos bereit machen, machen wir unsere Körper und Instrumente auch bereit. Alle Trommler treffen sich um 12 Uhr und dann trommeln wir uns auf Practice Pads ein, damit wir in Schwung und die Muskeln auf die richtige Betriebstemperatur kommen. Dann folgt noch der Soundcheck. Die persönliche Warm-up-Prozedur dauert sicher 1,5 Stunden.

Du hast mit Drum the Bull ein Masterpiece für den Rennsport geschaffen. Kannst du uns den Rhythmus der Formel 1 erklären?

Der Rhythmus der Formel 1 ist gut zu erklären: Es ist Highspeed auf allerhöchstem Niveau mit vollster Präzision. Das ist das Faszinierende, das wir bei unseren musikalischen Interpretationen auch erreichen wollen: einen Grenzbereich für uns zu entdecken und ihn noch kontrollieren zu können. Um diese Top-Leistung zu bringen und nicht Passagier bei seinem Tun zu sein, braucht es die richtige Technik und mentale Stärke.

Zum Abschluss eine Frage an den Formel 1-Fan: Wem würdest du einen Sieg beim Österreich GP am Red Bull Ring wünschen?

Natürlich Red Bull Racing. Mein Sohn ist ein totaler Verstappen-Fan und für ihn ist jeder Funkspruch, den Max absetzt, quasi ein päpstliches Wort. Ich habe auch ein gewisses Faible für Sergio Pérez, weil er einfach ein Fighter ist. Meine Sympathien gehören beiden Fahrern, aber wenn Checo ein gutes Ergebnis einfährt, freue ich mich noch ein bisschen mehr.

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