Walter Röhrl fährt Opel Ascona bei Rallye Monte Carlo 1982

Die „Wilden“ kehren zurück

Das Red Bull Ring Classics bringt Legenden vergangener Tage zurück auf Österreichs einzige Grand-Prix-Strecke. Rallye-Boliden der 80er-Jahre sorgen für pures Nostalgie-Feeling. Vor allem bei eingefleischten Fans lösen die PS-Boliden der Gruppe B weiche Knie aus. Die legendären Fahrzeuge mit international bejubelten Ausnahmekönnern Walter Röhrl am Lenkrad werden bis heute weltweit verehrt. Sie erinnern an eine Zeit, in der man der Ingenieurskunst noch freien Lauf ließ.

Der erste Rallye-Fahrerweltmeister Björn Waldegard sagte einst über die Gruppe-B-Autos: „Sie haben kein Handling. Sie taugen nur zum Beschleunigen und Bremsen.“ 1986 wurden die Autos sogar verboten, weil sie zu schnell und zu gefährlich waren. Einige dieser historischen Rallye-Boliden wie den Opel Ascona 400 (Gruppe 4, 1982) kannst du beim Red Bull Ring Classics bewundern.

Walter Röhrl lieferte sich in seinem Opel Ascona 400 im Jahr 1982 einen WM-Krimi gegen Michèle Mouton (Audi Quattro). Röhrl – bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen – ließ seinen Worten „in jedem Auto gewinnen zu können“ im Opel Ascona 400 eindrucksvoll Taten folgen.

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Prachtexemplare…

… die beim Red Bull Ring Classics Showruns absolvieren und/oder im Fahrerlager ausgestellt sind.
Opel Ascona 400 RA50 Gruppe B 1983 (Original)
RA50 ist der letzte Ascona 400, der vom Opel Rallye-Team gebaut wurde. Rauno Aaltonen startete im Original-Fahrzeug bei der Safari Rallye und lag auf Siegeskurs, ehe seine Ölpumpe auf der letzten Etappe versagte.
Opel Ascona 400 pilotiert von Walter Röhrl
Audi Quattro A2 Gruppe B 1984 (Nachbau)
Walter Röhrl startete im Original-Fahrzeug bei der Neuseeland Rallye, schied aber mit Elektrik-Problemen aus. Der 2109ccm Motor fiel trotz des Turbokoeffizienten von 1,4 in die Gewichtsklasse unter 3l-Hubraum.
Audi Quattro A2 Gruppe B aus dem Jahr 1982
Nissan 240RS Gruppe B 1983 (Original)
Das Chassis 006 stammt aus einem Fundus von drei 240RS. Nissan startete 1983 bei der 1. Safari Rallye der Gruppe B, wobei alle drei Autos (Motorschaden) ausschieden. 1984 wurde der 240RS als Chase Car eingesetzt.
Nissan 240RS der Gruppe B
Audi Quattro A2 Gruppe B 1984 (Nachbau)
Hannu Mikkola gewann im Originalwagen die Rallye Portugal dank Audis „Stempeltrick“. Röhrl stempelte zu früh ein und ließ seinen Audi-Teamkollegen vorbei, der sich damit gegen Markku Alen (Nissan) durchsetzte.
Audi Quattro A2 der Gruppe B aus dem Jahr 1984

Weitere Fahrzeug-Highlights:

Diese historischen Rallye-Boliden sind ebenfalls beim Red Bull Ring Classics mit von der Partie:

Alpine A310 V6 Gruppe 4 (1977)

  • Nachbau des 1977er-Meisterautos von Guy Fréquelin
  • V6-Motor wurde getunt und Überrollkäfig Schalensitze, Sperrdifferenzial, hydraulische Handbremse sowie breitere Kotflügel wurden hinzugefügt

Renault 5 Turbo Gruppe B (1984)

  • In der französischen Rallye-Meisterschaft im Einsatz gewesen
  • Jean Ragnotti und Pierre Thimonier siegten beim Critérium Alpin, der Rallye du Mont-Blanc und der Tour de France Automobile in einem ähnlichen Modell

Audi 80 Quattro Gruppe A (1985)

  • Dem Gruppe-A-Fahrzeug von Mikael Ericsson (Schweden Rallye 1985) nachempfunden
  • Gruppe A galt damals als Talentschmiede für junge Rallyefahrer

Lancia Delta Integrale 16V Gruppe A (1991)

  • Technik des 16V (Motor, Getriebe, Fahrwerk, Verkabelung, Bordcomputer etc.) entspricht dem Entwicklungsstand der frühen 90er Jahre
  • Auto gehörte ursprünglich zum Fuhrpark von Franz Wittmann und ging 1990 in den Besitz von Ernst Georg Harrach über
  • Das Auto war 1991 bei den WRC-Läufen Portugal und Argentinien sowie der Rallye Costa Esmeralda am Start

Renault Clio 16S Gruppe A (1992)

  • Nachbildung des Boliden, mit dem Jean Ragnotti 1992 bei der Tour de Corse fuhr
  • Der Renault Clio war auf Asphalt ultraschnell, weil er klein und leicht war sowie über einen Frontantrieb verfügte (kein Turbolader)
Renault Clio 16S Gruppe A (1992)