Wie sah dein Weg in die MotoGP, der Königsklasse des Motorradrennsports aus?
Brad Binder: Ich bin zu Hause in Südafrika nationale Rennen gefahren und träumte davon, eines Tages in der MotoGP zu fahren. 2009 habe ich es in den Red Bull Rookies Cup geschafft. Dort bin ich bis 2011 angetreten; gegen Jahresende gelang mir mit einer „Wild Card“ der Sprung in die Motorrad-WM. Der Wendepunkt kam für mich 2015, als ich für den Red Bull KTM Ajo-Kader unterschrieb. Ich habe dort sehr viel gelernt und 2016 auch meinen Weltmeistertitel geholt. Danach fuhr ich drei Jahre lang in der Moto2 und seit 2020 bin ich Teil des Red Bull KTM Factory Racing Teams in der MotoGP.
Auf welchem Motorrad hast du deine ersten Erfahrungen gesammelt?
Brad Binder: Das war ein kleines Motorrad 50ccm. Ich nenne das Bike heute noch meine „kleine PeeWee50“ – darauf bin ich unzählige Meilen gefahren.
Du bist drei Jahre im Red Bull Rookies Cup gefahren. Was hast du damals als Youngster in der Rennserie gelernt?
Brad Binder: Eine der größten Lektionen im Red Bull Rookies Cup war, dass die Konkurrenz im Ausland extrem stark war. Es brauchte Zeit, um mich zurechtfinden und den Punkt zu erreichen, an dem ich an der Spitze mitkämpfen und Rennen gewinnen konnte.
Nach deinem Titel in der Moto3 bist du in die Moto2 aufgestiegen. Wie schnell hast du dich damals zurechtgefunden?
Brad Binder: Ich habe mich am Anfang sehr schwergetan. Bereits im ersten Training baute ich einen Crash und brach mir den Arm. Es gab danach einige Komplikationen, wodurch ich erst gegen Ende der Saison zeigen konnte, was ich kann. Die letzten drei Rennen stand ich auf dem Podium und konnte somit meine erste Moto2-Saison stark abschließen. Natürlich wollte ich auch den Titel holen, was mir ganz knapp nicht gelungen ist. Aber ich bin froh, jetzt in der MotoGP zu fahren.
Im Red Bull Ring Fuhrpark stehen fünf KTM Moto2-Bikes, die im Rahmen unserer Riding Experiences gefahren werden können. Was ist der Unterschied zwischen einem Moto2- und MotoGP-Bike?
Brad Binder: Natürlich ist der größte Unterschied die Leistung der Bikes. Ein MotoGP Bike besitzt viel mehr Power und auch Elektronik. Es gilt sich zuerst auf die höhere Geschwindigkeit und die Bremswirkung einzustellen. Danach geht es darum, zu lernen, mit der Elektronik richtig umzugehen und das Bike so zu bewegen, dass man das ganze Potenzial herausholt.
KTM hat bereits zwei Mal am Spielberg gewonnen – dein Sieg von 2021 war einer davon. Was braucht es, damit KTM dieses Jahr seinen dritten Heimsieg am Red Bull Ring feiert?
Brad Binder: Der Red Bull Ring war schon immer eine Strecke, die unserem Bike entgegengekommen ist. Es war ein großartiges Gefühl, das Heimrennen für Red Bull und KTM zu gewinnen und natürlich wäre es fantastisch, wenn wir es noch einmal hinbekommen. Ehrlich gesagt, glaube ich daran, dass wir es schaffen können.